Der neue S-Bahn-Tunnel in Frankfurt

Für den unterirdischen Teil der Nordmainischen S-Bahn werden zwei Tunnelröhren gebaut, die jeweils etwa 1,4 Kilometer lang sind. Sie verlaufen zwischen der Bahnanlage auf Höhe der Ostparkstraße bis zur Konstablerwache, wo sie auf zwei rund 300 Meter lange Tunnelstümpfe treffen. Diese Stümpfe wurden bereits beim Bau des Frankfurter City-Tunnels in den 1980er-Jahren angelegt.

Der Tunnel wird bis zu 20 Meter unter der Erdoberfläche verlaufen. Dabei müssen zahlreiche Bauwerke unterquert werden, darunter auch die U-Bahn-Station „Ostbahnhof“. Hinzu kommt ein Notausstieg auf Höhe der Rückertstraße. Beide Röhren werden über eine Schleuse an das Treppenhaus des Notausstiegs angeschlossen.

Der Tunnelbau

Zum Vergrößern der Grafiken klicken Sie auf die Bilder. (Grafiken: Deutsche Bahn AG)

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, einen Tunnel zu bauen – die offene und die geschlossene Bauweise. Bei der Nordmainischen S-Bahn kommt beides zum Einsatz. Den größten Teil macht die geschlossene Bauweise mit dem sogenannten Schildvortrieb aus. Dabei wird der Tunnel mit einer Tunnelvortriebsmaschine (TVM) aufgefahren. Die TVM hat einen rotierenden Schneidkopf, mit dem sie sich durch das Erdreich arbeitet. Hinter dem Schneidkopf sitzt der sogenannte Schild, eine massive, zylindrisch geformte Stahlkonstruktion. Er stützt vorübergehend den aufgefahrenen Boden ab, bis sie endgültig mit sogenannten Tübbingen ausgekleidet werden.

Im Bereich der Ausfahrt des Tunnels zum Trogbereich wird für circa 100 Meter außerdem die offene Bauweise angewendet, die den Bau von der Erdoberfläche aus vorsieht. Den gesamten Tunnel in offener Bauweise zu errichten scheidet im dicht bebauten Frankfurter Ostend aufgrund des großen Eingriffs aus.

Eine Maschine, zwei Röhren

Der neue Tunnel für die Nordmainische S-Bahn wird zwei Röhren haben, für jedes Gleis eine eigene. Daher wird die Tunnelvortriebsmaschine den Weg zwischen dem Tunneleinstieg auf Höhe des Ostparks und der Konstablerwache zweimal zurücklegen.