Taucheinsatzübung der DLRG an der Frankfurter Landstraße

Eine außergewöhnliche Anfrage erhielt die Deutsche Bahn kürzlich von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.: Die DLRG Bezirk Main-Kinzig, welche eine Einsatztauchergruppe im Main-Kinzig-Kreis unterhält, wolle in der Baustelle an der Bahnunterführung in der Frankfurter Landstraße eine Taucheinsatzübung durchführen. Selbstredend unterstützt die DB immer gerne gemeinnützige Organisationen, insbesondere bei der örtlichen und überregionalen Gefahrenabwehr wie auch den Katastrophenschutz.

So traf am Samstag, den 11. Dezember 2021, gegen 9 Uhr eine Gruppe aktiver Einsatztaucherinnen und Einsatztaucher an der Vorabmaßnahme der Nordmainischen S-Bahn ein. Zunächst wurde die Baustelle besichtigt, um die Besonderheiten bzw. Gefahren einer wassergefüllten Baugrube zu ergründen. Bei der sogenannten Gefährdungsanalyse stellte der Taucheinsatzführer Herr Daum unter anderem sicher, dass der Strom abgestellt ist und keine Hindernisse unter Wasser die Taucher gefährden können.

Grundsätzlich erfolgt ein Tauchgang immer zu viert: Ein Rettungstaucher, ein Sicherungstaucher, der im Bedarfsfall zur Hilfe eilen kann, ein Signalmann, der über die sogenannte Signalleine mit dem Rettungstaucher kommuniziert und dem Taucheinsatzführer, der den Taucheinsatz leitet, bilden ein Team. Im Falle einer besonderen Gefährdung, was in diesem Fall bei null Sicht zutrifft, kommt außerdem ein Tauchertelefon zum Einsatz, das die Kommunikation deutlich erleichtert. Mit diesem als auch Bleigürtel, Pressluftflasche, Helm und weiteren Ausrüstungsgegenständen kann die Taucherausrüstung insgesamt gerne mal 30 kg schwer werden.

„Wir sind schon mal in einer Hafenanlage getaucht, aber noch nie in einer Baustelle,“ erklärt der technische Einsatzleiter, Herr Müftahi, die Motivation der Einsatzgruppe. „Den Main und die Kinzig kennen wir bereits wie unsere Westentasche, da ist es spannend mal in einer ganz anderen Umgebung zu tauchen.“ 12 bis 14 Einsätze absolvieren die Rettungstaucher jedes Jahr, um so gut wie möglich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, sprich in Übung zu bleiben. Hierfür sind neue Übungsmöglichkeiten und unterschiedliche Umgebungen unerlässlich, denn nur so gelingt es auch in außergewöhnlichen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren und sich dabei sicher auf die Kernaufgabe zu konzentrieren: Menschenleben aus Wassergefahren zu retten und vor dem Ertrinken zu bewahren.

Die Deutsche Bahn und natürlich insbesondere das Projektteam der Nordmainischen S-Bahn freuen sich, dass sie die ehrenamtlichen Mitglieder der DLRG Bezirk Main-Kinzig unterstützen konnten. Möglicherweise ergeben sich sogar in den kommenden Jahren im Rahmen weiterer Maßnahmen neue Übungsorte für die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Man bleibt sicherheitshalber in jedem Fall in Kontakt.

Fotos: DLRG Main-Kinzig

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