Natur- und Umweltschutz

Foto: DB AG/Volker Emersleben

Erhaltung unserer biologischen Vielfalt

Der Schutz von Natur und Umwelt hat für die Deutsche Bahn einen hohen Stellenwert. Als Mobilitäts- und Logistikdienstleister setzt sich die Bahn sowohl in ihrem täglichen Betrieb als auch beim Neu- und Ausbau von Strecken für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Sind Eingriffe in den Naturhaushalt nicht zu vermeiden, sorgt die Bahn für einen entsprechenden Ausgleich.

Damit mögliche Umweltauswirkungen frühzeitig erkannt werden, erstellen Fachleute eine Umweltverträglichkeitsstudie und einen landschaftspflegerischen Begleitplan. Im Rahmen des Baus der Nordmainischen S-Bahn sind verschiedene Ausgleichsmaßnahmen geplant.

Ersatzlebensräume

Visualisierung und Überblick der Ausgleichfläche an der Hanauer Landstraße in der Nähe vom Bahnhof Frankfurt Mainkur
Eine Mauereidechse im Gras
Ersatzhabitate für Mauereidechsen und Zauneidechsen

Die in und um die Gleise lebenden Eidechsen verlieren durch den Bau von neuen Gleisen Flächen, auf denen sie sich fortpflanzen oder ruhen. Um den Tieren einen Ersatzlebensraum zu bieten, werden im Vorfeld andere Flächen vorbereitet und eingerichtet, um sie dahin umzusiedeln. Im Falle der Nordmainischen S-Bahn befindet sich eine solche Ausgleichsfläche in der Nähe des Bahnhofs Mainkur.

Zusätzlich stehen auf der Fläche vier Meter hohe Lebenstürme. Sie bieten Lebensraum für Insekten wie Bienen, Wespen und Ohrwürmer sowie weitere Kleintiere.

Verbildlichung von Totholzhaufen, Ansaatflächen, Steinhaufen und Büschen als Ersatzhabitate für Zaun- und Mauereidechsen
Foto: DB AG/Wolfgang Klee

Überflug- und Querungshilfen

Icons von einem Zug der durch zwei große Bäume fährt. Neben den Bäumen sind Büsche als Bestand und über den Bäumen eine eingezeichnete Flugbahn der Vögel.

Im Bereich der künftigen Bahnanlagen leben auch viele Fledermäuse und Vögel, die mit Zügen der Nordmainischen Linie kollidieren könnten. Um das Risiko eines Zusammenstoßes zu reduzieren sowie neue Flugrouten und Jagdgebiete zu schaffen, werden zwischen Bischofsheim und Dörnigheim südlich des Braubachs Überflughilfen errichtet. Zu den Tieren, die damit geschützt werden sollen, zählen Eisvögel, Steinkäuze, Schleiereulen und einige andere Vögel sowie Wasser- und Zwergfledermäuse.

Da sich Flugtiere an der Bepflanzung orientieren, können Büsche, Bäume, Sträucher, aber auch Wände unter anderem die Schallreflexion für Fledermäuse verändern und dazu beitragen, dass sie ihre Flughöhe anpassen und dadurch den Zusammenstoß mit einem Zug vermeiden. Die Gehölze und Büsche dienen zusätzlich als Lebensraum für die Nachtigall und andere bodenbrütende Vogelarten. Die neue Bepflanzung fördert außerdem die Artenvielfalt. Neben Überflughilfen mithilfe von Bepflanzung wird auch eine Wand als Überflughilfe errichtet.

Visualisierung und Überblick von Überflughilfen und Gehölzleitpflanzungen entlang der Bahnstrecke neben dem Surfsee und dem Braubach bei Maintal

Zusätzlich lässt die DB in der Uferböschung eine Bruthilfebox für Eisvögel anlegen, die verhindern soll, dass die Eisvögel die Trasse überqueren müssen.

Grafische Visualisierung der Uferböschung am Braubach mit eingebauter Bruthilfebox
Foto: DB AG/Claus Weber

Voranbaumaßnahmen für den Wald

Auf den Flächen aller drei Projektabschnitte werden Voranbaumaßnahmen für den Wald vorgenommen. Dabei pflanzen Fachleute im Auftrag der DB junge und kleinere Bäume (zum Beispiel Buchen und Eichen) sowie Büsche zwischen die schon bestehenden Bäume. Diese Maßnahme ist notwendig, da durch den Bau der Nordmainischen S-Bahn manche Randgebiete von Wäldern gerodet werden müssen, was zu Beeinträchtigungen in den jeweiligen Waldbeständen führen kann. Da die bisher durch andere Bäume geschützten Altbäume einem erhöhten und ungewohnten Einfluss von Wind und Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, kann es zu Veränderungen des Bestandsinnenklimas kommen. Dadurch können typische Waldarten in den Randbereichen verdrängt und ihre Rinde kann infolge verstärkter Sonneneinstrahlung beschädigt werden. Die im Zuge der Voranbaumaßnahme angepflanzten jungen Bäume schützen die Bestandsbäume vor der Einwirkung von Wind und Sonne und helfen dadurch, den Waldbestand zu erhalten.

Grafische Visualisierung der Vorteile von Voranbaumaßnahmen als Schutz für Waldränder und bestehende Bäume

Auf den Flächen des Projektabschnitts Frankfurt werden rund 4.200 Bäume gepflanzt. Im Abschnitt Maintal sind es rund 3.750, auf den Flächen des Abschnitts Hanau sogar rund 22.900.

Schutzgut Wasser

Da die Erweiterung der Gleisanlage zwischen Maintal und Hanau durch ein Wasserschutzgebiet verläuft, müssen der umliegende Boden und speziell das Grundwasser vor Verunreinigungen geschützt werden. Das kann durch Abdichten des Bahnkörpers und bei einem Störfall durch drei Ersatzbrunnen gewährleistet werden. Die Ersatzbrunnen stellen im Falle eines Unfalls sauberes Trinkwasser zur Verfügung, wenn die Wasserqualität der bestehenden Brunnen beeinträchtigt sein könnte. Zusätzlich werden Abwehrbrunnen eingesetzt, die im Störfall Schadstoffe aus Boden und Grundwasser ziehen und so verhindern, dass sie sich weiter ausbreiten.

Um die drei Ersatzbrunnen werden Trinkwasserschutzgebiete der Zone 1 gelegt. Das gewährleistet, dass das Grundwasser vor jeglicher Verunreinigung und Beeinträchtigung geschützt wird. Zur Sicherheit werden um die Ersatzbrunnen Zäune errichtet. Durch diese Maßnahmen können die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser sichergestellt und negative Auswirkungen auf den Artenschutz und den Waldbestand beziehungsweise die Biotope vermieden werden.

Visualisierung und Überblick der Ersatzbrunnen und Wasserschutzgebiete in der Nähe vom Herbert-Dröse-Stadion und dem Bahnhof Wilhelmsbad in Hanau
Designelement Neues Netz für Deutschland (NND)